Pressemitteilung Passauer Neue Presse Posted Mai 1, 2013 by admin

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Pfarrkirchen. Als Freunde wurden Heidi und Hermann Gaßner, sowie Dr. Ulrich und Christa Kerckhoff in Naogan begrüßt und das 10-jährige Jubiläum der Zusammenarbeit zwischen Bondhu Bangladesh und ASSB(AlohaSocial Services Bangladesh), verbunden mit der offiziellen Eröffnung der Schule in Dinajpur, gefeiert. Nach 11 Stunden Flug landeten die Vier in der Landeshauptstadt Dhaka. War früher das Pfarrkirchner Team überwiegend mit Operationen und Gesundheitsvorsorge in Naogan beschäftigt, so hat sich in den letzten Jahren die Situation mit einheimischen Kräften stabilisiert. An zwei Tagen hat Dr. Kerckhoff seinen bengalischen Kollegen unterstützt und kleinere Operationen durchgeführt. Das Krankenhaus und die Schule in Naoganhaben sich etabliert und beim Besuch zeigte sich deutlich die verbesserte Lebenssituation der Bengalen auf dem Land. Sehr positiv entwickelt hat sich auch das Projekt von ASSB. In Dinajpur sind im Rahmen des Slumprojektes „Eigene Adresse“ bereits 102 Häuser fertig und weitere 20 werden gerade in Angriff genommen. Nach einer längeren Vorbereitung durch Sozialarbeiter erhält eine Familie ein Haus mit zwei Zimmern, Latrine und Wasserpumpe. Wenn von den Kosten von rund 2.500 Euro pro Haus ein Drittel in monatlichen Raten von 5 bis 8 Euro abbezahlt ist geht das Haus in das Eigentum der Familie über, kann aber nicht verkauft, sondern nur innerhalb der eigenen Familie weitergegeben werden. Unterstützt wurde vom deutschen Partner das Gemeinschaftshausin Dinajpur. Rund 85.000 Euro hat dieses Haus gekostet, rund 10.000 Euro der Grund. Mit einer Spende von 25.000 Euro der Oswald-Stiftung und dem gleichen Betrag von Bondhu Bangladesh konnte das Projekt der einheimischen Partnerorganisation ASSB verwirklicht werden. Neben der Krankenstation werden weit über 100 Kinder in sechs Klassen unterrichtet, erhalten Schulkleidung, Essen, Trinken, medizinische Versorgung und Lehrmittel. Als Eigenleistung zahlen die Kinder i.d.R. sechs Euro monatlich. Am 1. Februar 2013 wurde die Schule bezogen und beim Besuch der deutschen Gäste wurde ein großes Eröffnungsfest gefeiert. Feierlich enthüllt wurden dabei im Schulgebäude Bilder von der Familie Oswald und von Bondhu Bangladesh. Ziel des ASSB ist es, das Schulgebäude auch noch aufzustocken, um hier weiterführende Schulen unterzubringen. Angedacht sind auch ein Internat und eine Mensa für Schüler, die von weiter weg die Schule besuchen. Auch hier zeigte sich den Besuchern aus Deutschland, dass Hilfe zur Selbsthilfe der bessere Weg für eine Entwicklungshilfe ist. Besichtigt wurden auch einige landwirtschaftliche Projekte, z.B. der Anbau von Reis, der auch trockene Zeiten übersteht. Entsetzt waren die Gäste beim Besuch der staatlichen, sogenannten Uniklinik in Dinajpur. Katastrophale hygienische Zustände schockten die deutschen Mediziner. Abfall wird einfach aus den Fenstern geworfen und auch in den Krankenzimmern herrscht Chaos. Der ASSB sieht es daher auch vordringliche Aufgabe an, die Gesundheit der Kinder zu erhalten und sauberes Wasser aus tieferen Brunnen ist ein Schritt dazu. Familien, die an Projekten teilnehmen, werden auch beraten, eigenverantwortlich Zukunftspläne zu schmieden. Auch wenn sie nicht schreiben können, so zeichnen sie die Ist-Situation und das Ziel, das sie in fünf Jahren erreichen wollen. Dabei werden sie von Mitarbeitern des ASSB begleitet und unterstützt. Eines ist den Gästen aus Deutschland besonders aufgefallen: An allen Projektorten sind die Kinder immer fröhlich und trotz der Armut gut aufgelegt – und die Gesundheitssituation hat sich eindeutig verbessert. Vordergründige Aufgebe von Bondhu Bangladesh sei es die Projekt mit dem einheimischen Partner abzustimmen, meinte Hermann Gaßner und zu gewährleisten, dass die notwendigen Gelder für das Krankenhaus und die Schule aufgebracht würden.
Quelle: Passauer Neue Presse