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600 Euro Spendenscheck übergeben – Seit elf Jahren wird gesammelt

Sechs Menschen aus verschiedenen medizinischen Bereichen reisten im Jahre 2003 auf eigene Kosten nach Bangladesh, um sich von den dortigen Umständen persönlich ein Bild zu machen. Diese sechs deutschen Ärzte, Schwestern, Pfleger und Physiotherapeuten besuchten das Gesundheitszentrum der Organisation ASSB und lernten die katastrophalen Verhältnisse in einem der ärmsten Länder der Welt kennen. Daraufhin gründete die kleine Gruppe den Verein „Bondhu Bangladesh“, der seitdem ein Projekt der bengalischen Organisation Aloha Social Services Bangladesh (ASSB) unterstützt. Hilfe zu diesem Projekt liefert auch die Conrad-Graf-Preysing-Realschule Plattling, die vor elf Jahren unter Federführung der damaligen Schulpsychologin Ingrid Pirgie das Schulprojekt „Hilfe für Bangladesh“ ins Leben rief. Seit fünf Jahren zeichnet Lehrerin Tanja Hartleben dafür verantwortlich.

Jedes Jahr fließt die Hälfte der Einnahmen aus dem Spendenlauf sowie aus dem Weihnachtsmarkt der Schule in das Projekt. Am Dienstag konnten „Bondhu Bangladesh“- Vorsitzender Ulrich Kerckhoff und sein Stellvertreter Gerhard Gruber wieder einen Spendenscheck in Höhe von 600 Euro in Empfang nehmen.
Mit den Geldern wird hauptsächlich eine Partnerschule in Dinajpur, eine Schule in Naogaon sowie ein Krankenhaus unterstützt. Für den Unterhalt dieser Einrichtungen benötige man rund 30000 Euro pro Jahr, erzählten Kerckhoff und Gruber bei der Spendenübergabe Direktor Karl-Heinz Mathy, für den dieses Projekt noch neu ist. Zum Glück hat die Organisation jedoch immer wieder auch „starke“ Geldgeber, durch deren Spenden der Unterhalt gesichert ist. Auch der Wiederaufbau der Schule in Naogaon, die durch Unwetter schwere Beschädigungen davon trug, schlug mit einem mächtigen Betrag zu Buche.
Die Schule wurde zudem noch erweitert, so dass sie von den Schülern nicht nur fünf Jahre lang besucht werden kann, sondern bis zum Ende der Schulpflicht nach zehn Jahren. Waren es anfangs noch 25 Kinder, die am Unterricht teilnahmen, so sind es jetzt weit mehr als 120 Schüler. Auch die Schule in Dinajpur wird ausgebaut und auf zehn Klassen erweitert. Ein großes Thema des Projektes ist natürlich die „Hilfe zur Selbsthilfe“, weshalb die Vereinsmitglieder unter anderem großen Wert auf die Ausbildung von einheimischem Pflegepersonal legen. Diese Ausbildung ist eines der wesentlichen Ziele des Vereins, ebenso die Errichtung der Schulen zur Verbesserung der allgemeinen Bildungssituation und der gleichzeitige Kampf gegen den Analphabetismus.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Vergabe von Kleinkrediten an Frauen zur Existenzgründung. Die Philosophie des ASSB, die Bevölkerung zu aktivieren, sich in Eigeninitiative an der Entwicklungsarbeit im Land zu beteiligen, ist mit den Spenden möglich. Karl-Heinz Mathy dankte Tanja Hartleben und den Schülern
für das enorme Engagement und freute sich, dass die Einnahmen aus den Schulaktionen an die richtige Stelle kommen.

bty

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Spendenübergabe am Dienstagvormittag (von links): zweiter Vereinsvorsitzender Gerhard Gruber, Vorsitzender Ulrich Kerckhoff, Schülersprecherin
Denise Bochniczek, Direktor Karl-Heinz Mathy und Lehrerin Tanja Hartleben.