Soforthilfe für die Ärmsten Posted Juni 11, 2020 by admin

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Corona wütet auch in Bangladesch – Verein Bondhu versorgt 1500 Familien mit dem Nötigsten

Pfarrkirchen. Die Corona-Pandemie wütet auch in Bangladesch. Das arme südasiatische Land ist schwer betroffen. Es gibt jedoch kaum Testmöglichkeiten und die ohnehin spärliche medizinische Versorgung reicht für die Bevölkerung nicht aus. Der Pfarrkirchner Verein „Bondhu Bangladesh“ hat eine Hilfsaktion gestartet.

Der ASSB, die Partnerorganisation von Bondhu, versucht durch Aufklärungsarbeit in den Dörfern, die Menschen über das grassierende Virus zu informieren. So werden Infoblätter mit den gängigen Hygieneregeln wie Hände waschen, Abstand halten und Schutzmasken tragen an die Bevölkerung verteilt und ausgehängt. Seit 29. März hat die Regierung auch in Bangladesch einen Lockdown verhängt. Zwischen 20 und 6 Uhr besteht eine Ausgangssperre. Geschäfte, Märkte und Banken sind geschlossen oder nur für eine beschränkte Zeit zugänglich.

Für viele Menschen bedeutet dies, dass sie ihrer täglichen Arbeit z.B. als Rikshafahrer, Tagelöhner oder Händler nicht mehr nachgehen dürfen und können. Eine finanzielle Unterstützung durch den Staat ist – anders als in Deutschland – jedoch nicht gegeben. Viele Menschen leiden deshalb unter großer Armut und Hunger. Die Regierung verteilt aktuell lediglich Hilfen in Form von Lebensmittel, die jedoch begrenzt und nicht für alle Menschen zugänglich sind.

Auch an den Partnerschulen von Bondhu in den beiden Projektstandorten Dinajpur und Mobarakpur findet aktuell kein Unterricht mehr statt. Nach Berichten von Minara Begum, Direktorin des ASSB, haben viele private Kliniken aus Angst vor dem Coronavirus ihren Betrieb eingestellt. Das Hospital des ASSB ist hingegen rund um die Uhr geöffnet und leistet medizinische Hilfe für die Bevölkerung.

Minara Begum berichtet zudem, dass sehr viele junge Menschen an dem Virus sterben. So sei zuletzt in Dinajpur eine 28-Jährige dem Virus erlegen. Zusätzlich wurde die Region kürzlich durch den Zyklon „Amphan“ getroffen. Es kam zu Stromausfällen und Beschädigungen an Häusern durch den einhergehenden Starkregen.

Der Verein „Bondhu Bangladesh“ konnte mittlerweile eine Soforthilfe von 15000 Euro überweisen. Davon erhielten über 1500 Familien in der Projektregion ein Lebensmittelpaket mit zehn Kilo Reis, einem Kilo Zucker, 500 Gramm Reisnudeln, einem Liter Öl sowie einer Seife und einen Mundschutz. Zu den Empfängern zählt zum Beispiel die 58-jährige Witwe Jamila Khatun. Sie lebt mit fünf weiteren Familienmitgliedern im Distrikt Dinajpur. Ihr Sohn, der als Taxifahrer für das Familieneinkommen sorgt, kann wegen des Lockdowns keiner Arbeit mehr nachgehen. Die Familie ist daher aktuell ohne jegliches Einkommen. Durch die Spende von „Bondhu Bangladesh“ in Form eines Essenspaketes konnte der Familie geholfen werden.

Der Verein bitte die Spender auch weiterhin um Unterstützung. Die Einnahmen sind durch den Ausfall diverser Veranstaltungen in diesem Jahr begrenzt. „Die Menschen in Bangladesh sind jedoch weiterhin auf die Unterstützung angewiesen“, betonen die Verantwortlichen. Spenden können auf das Konto 3334320 bei der VR-Bank Rottal Inn (IBAN: DE8674061813000334210) überwiesen werden.

Gerhard Gruber

Bei der Verteilung der Lebensmittelpakete: Dank der Soforthilfe des Pfarrkirchner Vereins "Bondhu Bangladesh konnten über 1500 Familien mit dem Nötigsten versorgt werden. −Fotos: ASSB

Bei der Verteilung der Lebensmittelpakete: Dank der Soforthilfe des Pfarrkirchner Vereins „Bondhu Bangladesh konnten über 1500 Familien mit dem Nötigsten versorgt werden. −Fotos: ASSB